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Leitfaden zur geschlechtsneutralen Formulierung in Stellenanzeigen

Die korrekte Angabe des Geschlechts in Stellenanzeigen ist nicht nur eine rechtliche Notwendigkeit, sondern spiegelt auch die gesellschaftliche Entwicklung hin zu mehr Gleichstellung und Vielfalt wider.

Gesetzliche Grundlagen

In vielen Ländern schreiben Antidiskriminierungsgesetze vor, dass Stellenanzeigen geschlechtsneutral zu gestalten sind. Dies bedeutet, dass eine Stelle nicht für ein bestimmtes Geschlecht ausgeschrieben werden darf, es sei denn, es gibt dafür eine zwingende berufliche Anforderung.

Die Bedeutung von m/w/x

m: männlich

w: weiblich

x: steht für alle anderen Geschlechtsidentitäten und ist eine Anerkennung der Tatsache, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt.

Tipps für geschlechtsneutrale Formulierungen

1. Geschlechtsneutrale Berufsbezeichnungen: Verwenden Sie Bezeichnungen, die kein Geschlecht implizieren. Beispielsweise “Fachkraft für Marketing” statt “Marketingmann/-frau”.

2. Geschlechtsneutrale Anrede: Nutzen Sie Formulierungen wie “Ausschreibende Person” oder “Teammitglied”.

3. Allgemeine Formulierungen: Vermeiden Sie geschlechtsspezifische Formulierungen wie “der ideale Kandidat” oder “die gewünschte Bewerberin”.

4. Verwendung von m/w/d: Das “d” steht für divers und ist eine gängige und rechtlich anerkannte Ergänzung zu m/w.

5. Ansprache aller Geschlechter: Wenn Sie sich entscheiden, Geschlechter zu nennen, stellen Sie sicher, dass Sie alle einbeziehen. “m/w/x” oder “m/w/d” sind akzeptable Formen. 6. Neutralität durch Substantivierung: Nutzen Sie Substantive anstelle von Pronomen. “Die Bewerbende” statt “Der Bewerber” oder “Die Bewerberin”.

7. Vermeidung von Stereotypen: Verzichten Sie auf Formulierungen, die unbewusst Stereotype oder Rollenerwartungen verstärken könnten.

8. Klare Positionierung als gleichstellungsfördernde Organisation: Betonen Sie in der Anzeige Ihr Bekenntnis zu Vielfalt und Chancengleichheit.

9. Verwendung von Sie/Du: Die Ansprache “Sie” ist formell und geschlechtsneutral, während “Du” inzwischen in vielen Branchen als geschlechtsneutrale, informelle Anrede akzeptiert wird.

10. Rückmeldung und Anpassung: Seien Sie offen für Rückmeldungen zu Ihrer Sprache in Stellenanzeigen und bereit, diese anzupassen.

Die Verwendung von m/w/x oder m/w/d in Stellenanzeigen ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit. Es geht darum, alle potenziellen Bewerber*innen anzusprechen und niemanden aufgrund des Geschlechts auszuschließen.

Eine geschlechtsneutrale Formulierung trägt zu einem offenen, inklusiven und diskriminierungsfreien Bewerbungsprozess bei.

Dieser Leitfaden kann als Grundlage für die Erstellung und Überarbeitung von Stellenanzeigen verwendet werden, um sicherzustellen, dass diese inklusiv und gesetzeskonform sind.

Jesse James

Jesse James hat in Deutschland und USA Jura studiert und zum Thema Politikwissenschafte promoviert. Danach Ausbildung zum Redakteur an der Amerikanschen Journalistenschule in New York. Anschließend freier Autor über Wissenschaftsthemen für Times, IRNA, RBA und andere. Seit 2020 ist er WOX.

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